Zwei gute Freunde sitzen eines Abends im Jahr 2001 am Kamin und überlegen sich, eigenen Bio-Wein anzubauen. Und der Traum wurde Wirklichkeit: der erste Bio-Wein aus Schleswig-Holstein. Der Weg dahin war steinig, doch der heutige Erfolg gibt ihnen Recht. Mit verschiedenen Versuchsflächen und speziellen Sorten gelingt es ihnen, trotz des rauen nordischen Klimas hochwertigen Bio-Wein zu erzeugen. Die von Hedemanns arbeiten auf dem Weingut Deutsch-Nienhof ökologisch nachhaltig – aus tiefster Überzeugung.
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Von Hedemanns gestalten ihre Etiketten mit Kunstwerken von Familie und Freunden.
„Wir machen „Bio“, weil wir in die Zukunft blicken. Klimaschutz ist uns sehr, sehr wichtig!“
Die Ernte auf dem Weingut Deutsch-Nienhof erfolgt ausschließlich per Hand.
„Beim biologischen Anbau ist es essenziell, im Einklang mit der umgebenden Natur zu wirtschaften.“
White Park Cattle Rinder, wie sie auf dem Gut Deutsch-Nienhof gezüchtet werden, sind vom Aussterben bedroht.
Ökologisch nachhaltig zu wirtschaften bedeutet Mehrarbeit im Vergleich zur konventionellen Erzeugung. Und an Arbeit mangelt es den Hedemanns, die das Gut bereits in der 10. Generation bewirtschaften, ohnehin nicht. Schließlich betreibt die engagierte Familie seit jeher Ackerbau, Forst- und Teichwirtschaft (ebenfalls Naturland zertifiziert) sowie eine Landwirtschaft mit der Haltung verschiedener Nutztiere, wie die vom Aussterben bedrohten White Park Cattle Rinder und Shropshire Schafe.
Bilder ©Weingut Deutsch-Nienhof
Klima und Region, in dem sich die Weinrebe befindet, lassen sich oftmals an der Farbe des Weins erkennen. Dunklere Schattierungen von Wein, nämlich die dunkelsten Rot- und gelberen Weißweine, stammen aus warmen Klimazonen. Hellere Farben kommen aus kühleren Klimazonen. Sie schmecken meist leichter. Neben der Farbe lässt bei den meisten europäischen Weinen auch der Name auf ihre Herkunft schließen. Ein sehr berühmtes Beispiel ist der Bordeaux-Wein, der in der französischen Region Bordeaux produziert wird. Bordeaux-Weine werden unter anderem aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc hergestellt.
Beim Anbau der Trauben gibt es keinen Unterschied zwischen konventionell und vegan hergestellten Weinen. Erst im Keller greift der vegan arbeitende Winzer zu alternativen Mitteln oder Methoden. Bei der Herstellung (zur Gärung und Klärung) von veganen Weinen werden die tierischen Stoffe (wie Eiklar oder Gelatine) durch pflanzliche Proteine ersetzt, die zum Beispiel aus Erbsen, Bohnen oder Kartoffelstärke gewonnen werden. Geschmacklich macht dies keinen Unterschied.
Je älter, desto besser? Stimmt nicht. Nicht jeder Wein wird mit dem Alter besser, die meisten sind sogar nur begrenzt lagerungsfähig. Wie lange man den edlen Tropfen aufbewahren sollte, hängt von verschiedenen Faktoren wie Rebsorte, Säure- oder Alkoholgehalt ab.
Über 40 Weingüter tragen mittlerweile eine Naturland Zertifizierung – Tendenz steigend. International arbeiten vier Weingüter unter dem Naturland Siegel, drei mit Sitz in Italien und eins in Spanien.