Als größte Bio-Brauerei Deutschlands hat Neumarkter Lammsbräu eine Vorbild-Funktion. Johannes Ehrnsperger führt das Familienunternehmen ganz im Sinne seines Vaters: Er engagiert sich auf allen Ebenen für den ökologischen Landbau. Als besonders wichtig und schützenswert hat die Brauerei früh das Thema Wasser erkannt. Für alle eigenen Produkte, darunter auch Naturland zertifizierte Limonade und Mineralwasser. Und als Grundlage jeglichen Lebens.
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Dieser Artikel wird zur Verfügung gestellt von Naturland Zeichen GmbH
Den Grundstein dafür legte Franz Ehrnsperger 1977. Damals entschied der diplomierte Braumeister, nur noch ökologisch zu arbeiten. Seither wurde das Familienunternehmen mit Auszeichnungen für Umwelt- und Naturschutzengagement überhäuft, darunter der EMAS-Award. Lammsbräu war dabei von Anfang an Naturland Partner.
Seit über 200 Jahren ist Lammsbräu im Familienbesitz – aktuell leitet Johannes Ehrnsperger die Geschäfte der Brauerei.
Neben dem Hopfen werden auch alle anderen Rohstoffe, wie Braugerste und Dinkel, ökologisch angebaut. Auf das Wasser, die „Frucht des Bodens“ wie es Lammsbräu nennt, legt Johannes Ehrnsperger größten Wert. In seinen Augen wird es ebenfalls „angebaut“, hat eine Vegetationsperiode und kann geerntet werden. Bis zu 76 Meter tief liegen die Quellen von „Bio-Kristall“, dem ersten zertifizierten Bio-Mineralwasser Deutschlands. „Wir betrachten uns auch als Bio-Wasserbauern“, sagt der Geschäftsführer, „weil wir Verantwortung für die Qualität und den nachhaltigen Schutz unseres Wassers tragen“. Auch durch die schonende Fahrweise der Brunnen schafft es das nachhaltig wirtschaftende Familienunternehmen, sein Wasser behutsam zu ernten und damit den Grundwasser-Pegel konstant zu halten.
Das Bio-Wasser BioKristall steht für Reinheit, ausgewogene Mineralisierung und aktiven Wasserschutz.
Auch bei der Entwicklung unserer now Bio-Limonaden, die seit 2009 im Lammsbräu-Sortiment sind, spielt der Öko-Verband eine wichtige Rolle“, erklärt Ehrnsperger: „Denn Naturland stellt unsere hohen Anforderungen entlang der gesamten Lieferkette sicher und sorgt dafür, dass Früchte wie Zitronen und Orangen in bester Bio-Qualität und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden.“
Neben diesen essenziellen Attributen hat der Lammsbräu-Chef eine klare Mission: Mehr Menschen für den Öko-Landbau zu begeistern, Verbraucher:innen genauso wie Produzent:innen. Dabei geht es dem Familienvater nicht um Wachstum um des Wachstums Willen: „Der ökologische Landbau ist die einzig echte Alternative, wenn wir auch seitens der Landwirtschaft die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen minimieren wollen.“
Das Sudhaus mit dem kupfernen Kessel ist das "Wahrzeichen" von Lammsbräu.
Bilder: © Neumarkter Lammsbräu
Umweltfreundlichkeit! Alle Bio-zertifizierten Mineralbrunnen müssen ein ganzes Bündel an Nachhaltigkeitsmaßnahmen nachweisen. So müssen Brunnen mit dem Siegel der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser vor allem die ökologische Landwirtschaft fördern – mit dem Ziel, in ihrer Region bei 100 Prozent zu landen. Zudem brauchen sie eine Klimastrategie und müssen belegen, dass sie kontinuierlich energie- und ressourceneffizienter arbeiten.
Das bayerische Reinheitsgebot von 1516 ist das älteste Lebensmittelgesetz der Welt und Grundlage für die sorgfältige Herstellung der Biere von Neumarkter Lammsbräu. Doch das Unternehmen geht noch einen Schritt weiter und braut nach dem ökologischen Reinheitsgebot. Das bedeutet unter anderem, dass zu 100 Prozent Rohstoffe aus dem Öko-Landbau verwendet werden. Dadurch sind nicht nur Braugetreide und Aromahopfen in bester Bio-Qualität, Neumarkter Lammsbräu fördert zudem nachhaltig den Umweltschutz. Denn jeder Acker, der ökologisch bewirtschaftet wird, schützt die Artenvielfalt, den Boden und das Grundwasser.
Gemeinsam mit der landwirtschaftlichen Organisation Regionalwert Leistungen GmbH, die sich als Vermittler:in zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft sieht, versucht Neumarkter Lammsbräu, den konkreten Wert des Öko-Landbaus zu ermitteln. Um dieser besonderen Arbeit für Umwelt und Gemeinwohl mehr Wertschätzung beimessen zu können. Ziel ist außerdem eine Grundlage für eine bessere Entlohnung von Bio-Landwirt:innen zu schaffen. Die ersten Ergebnisse sind schon in der Pipeline.
Bio-Hopfen ist eine Rarität. Weltweit gibt es nur etwa zwei Dutzend landwirtschaftliche Betriebe, die diesen anbauen. Die Sorten haben klangvolle Namen wie Polaris, Cascade, Saphir, Opal oder Smaragd. Die Nachfrage steigt konstant. Doch nur wenige Bäuerinnen und Bauern wagen den Schritt. Denn der Hopfenanbau ohne synthetischen Pflanzenschutz ist extrem aufwändig, vieles muss von Hand gemacht werden. Im konventionellen Anbau werden hingegen intensiv Pestizide eingesetzt.