Bio-Bullen, Wellness-Urlaub und Streichelzoo – ein Hof für alle Wünsche
Urlaub auf dem Bauernhof ist nicht erst seit Corona beliebt. Der Bussjägerhof von Christoph Erhard bietet für jeden das passende Urlaubserlebnis.
Langsam erwacht die Nacht zum Tag, die Vögel zwitschern, frischer Waldduft strömt in die Nase. Es schaukelt ein wenig, hier oben, im Baumzelt. Eine schwebende Übernachtung in der Luft ist nur eine der Besonderheiten auf dem mehrfach prämierten Bussjägerhof, der Bio-Ferienhof der Familie Erhard.
Grüne Wiesen und Berge, weite Blicke auf das oberbayerische Fünfseenland und ab und an ein Muhen im Ohr: Hier ist Traumurlaub Alltag. Ein Spiegel der Naturverbundenheit des seit 300 Jahren in Familienbesitz befindlichen Hofs. Und so ist die ökologische Landwirtschaft der Erhards auch nach den Kriterien des Bio-Verbands Naturland ausgerichtet, wonach sie großen Wert auf artgerechte Tierhaltung legen, weder chemische Pflanzenschutzmittel noch Kunstdünger einsetzen und schon gar keine Gentechnik. Mit der nachhaltigen Ausrichtung ihrer Landwirtschaft will das Paar den jahrhundertealten Betrieb erhalten und ihre Kinder in eine möglichst sichere Zukunft führen.
„Viele Gäste sind erstaunt, dass man von Landwirtschaft allein nicht leben kann.“
2007 entschied sich der Vier-Generationen-Betrieb, von der Milchviehhaltung auf Rinderzucht umzustellen und mehr Platz für Urlauber zu schaffen. Heute umfasst das Angebot vier Wohnungen, zwei separate Ferienhäuser sowie drei Stellplätze für Wohnmobile. Die Rinderaufzucht betreiben Christoph und Steffi im Nebenerwerb. „Viele Gäste sind erstaunt, dass man von Landwirtschaft allein oftmals nicht leben kann und diese nur quasi als Hobby betreibt“, erzählt Christoph. „Aber bei Nebenerwerbslandwirten fallen jeden Tag viele Aufgaben an. Vor allem der ständige Kontakt zu den Tieren ist unglaublich wichtig.“
„Die großen Gewinne bleiben leider irgendwo auf dem Weg zwischen Erzeuger und Verbraucher hängen."
Die 25 Rinder grasen mehr als die Hälfte des Jahres auf der Weide. Im Winter bewegen sie sich frei in den Boxen des neuen Stalls, haben viel Platz und können es sich auf frischem Stroh gemütlich machen. Auf dem Bussjägerhof werden die Kälber mit drei Monaten gekauft und als Bullen nach zwei Jahren geschlachtet – das ist deutlich länger als in der konventionellen Rindermast. „Viele unserer Gäste beschäftigen sich bei uns zum ersten Mal mit der Frage, woher eigentlich das Fleisch kommt, das sie essen und welche Arbeit dahintersteckt“, sagt Christoph Erhard. „Ich nehme die Leute gerne mit in den Stall und spreche über unsere Geschichte, unsere Werte und die Grundsätze, für die wir stehen. Auch ist es mir wichtig, ihnen zu erklären, dass die großen Gewinne leider nicht beim Landwirt bleiben. Sie bleiben irgendwo auf dem Weg zwischen Erzeuger und Verbraucher hängen.“
Seine Frau nickt und ergänzt „Gerade bei den Erwachsenen bemerken wir große Berührungsängste mit den Tieren und wenig Wissen über das, was auf den Teller kommt“, erzählt Steffi Erhard. „Durch die Erlebnisse auf unserem Hof schaffen wir auf schöne und so einfache Weise viel mehr Verständnis für nachhaltige Landwirtschaft und alles, was dazu gehört.“
„Abenteuer und Wellness schließt sich bei uns nicht aus. Umso mehr die Kinder beschäftigt sind, umso entspannter die Eltern.“
Nachhaltig sind auch die Ferienerlebnisse auf dem Bussjägerhof: Kinderlachen und freudiges Jauchzen schallt im Sommer vom Biopool. Für große Begeisterung bei den kleinen Gästen sorgen auch die Spielwiese, der Abenteuer-Wald und der Platz in der alten Scheune, der heute unter Denkmalschutz steht.
Und wenn die kleinen Racker an keinem dieser vielen Spiel-Orte sind, findet man sie fast garantiert bei den Tieren: beim Ponyreiten, beim Streicheln von Hasen oder Kälbchen, bei den Rindern, Schweinen, Schafen oder Ziegen. Im Winter gibt es sogar einen eigenen Skilift am Hof. Der Bio-Pool wird dann zur kleinen Schlittschuharena. So lässt es sich aushalten. Auch für die Eltern, die in einem Saunastadl und bei einer Massage die Ruhe genießen können. „Abenteuer und Wellness schließt sich bei uns nicht aus. Umso mehr die Kinder beschäftigt sind, umso entspannter die Eltern“, sagt Steffi Erhard.