Die schönsten Vorboten der sonnigen Jahreszeit sind die, die man schmecken kann: Spargel und Erdbeeren. Ob zusammen oder nacheinander verzehrt, gedünstet, gebraten oder mariniert, süß oder herzhaft – sie sind einzeln oder auch in Kombination vorzüglich. Und wenn es dabei darum geht, nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes zu tun, sollte man auf saisonale Bio-Lebensmittel aus der Region zurückgreifen. Damit werden unnötig lange Lebensmitteltransporte vermieden, die heimische Öko-Landwirtschaft gefördert und die regionale Wirtschaftskraft gestärkt. Die frischen Zutaten schmecken - und sind wahnsinnig gesund!
Lesedauer 3:30 Min
Tobias Klenke ist seit 2016 überzeugter Bio-Landwirt.
Die sechste Jahreszeit
Die Spargelsaison dauert je nach Wetterlage von Anfang April bis Ende Juni. Für diese sogenannte sechste Jahreszeit gibt es eine alte Bauernweisheit: Bis Johanni (24. Juni) nicht vergessen, sieben Wochen Spargel essen! Die Deutschen haben das verinnerlicht. Im Jahr 2021 wurden hierzulande pro Kopf rund 1,5 Kilogramm Spargel verzerrt. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Ernte des beliebten Gemüses verdoppelt, Deutschland ist heute der größte Spargelproduzent Europas. Spargel ist im Frühjahr und Sommer quasi allgegenwärtig: auf dem Grill, aus dem Ofen, aus dem Wok, an Nudeln, in Risotto, im Salat, als Suppe und sogar als Spargelpizza oder Eis.
Helfende Hände bei der Spargel- und anschließenden Erdbeerernte.
Jedes Jahr dieselben flinken Hände
Vermarktet werden Spargel und Erdbeeren vor allem direkt, im Gegensatz zu vielem anderen Obst und Gemüse sind sie ein reines Saisonprodukt. Das ist auch der Grund, warum viele Landwirtinnen und Landwirte Spargel und Erdbeeren anbauen. Auf die Ernte von Spargel folgt die der Erdbeeren. So gehen Ernten und Vermarktung über Kioske, Marktstände und Hofläden Hand in Hand – und die Erntehelferinnen und Helfer sind über längere Zeit beschäftigt. Am Klenke Bio-Hof kommen dieselben flinken Leute jedes Jahr wieder, weil sie neben der fairen Bezahlung und dem respektvollen Umgang die Logis mit der guten Kost zu schätzen wissen.
Auf den Geschmack kommt’s an
Die Spargel- und Erdbeersorten wählen die Klenkes vor allem nach ihrem Geschmack und der Beschaffenheit aus. Erst dann zählen für sie Anbau und Ertrag.
„Unsere Früchte und unser Gemüse wachsen ohne chemisch-synthetische Düngemittel. Der notwendige Stickstoff wird durch die Pflanzung von Leguminosen als Zwischenfrucht auf natürlichem Weg in den Kreislauf gebracht. Bei dieser Art der Bio-Düngung fördern wir den Humusaufbau und die Bodenfruchtbarkeit“, erklärt der Landwirt. „Die Ernte fällt bei uns etwas geringer aus als beim konventionellen Anbau, aber das ist es uns wert.“
Seit 2016 ist der Betrieb von Klenke Naturland zertifiziert.
Bilder: © Spargelhof Klenke
Am besten schmeckt Spargel natürlich frisch. Aber wie erkennt man, wie lange der Spargel schon im Gemüseregal lag? Die Schnittfläche ist dann glatt und feucht. Außerdem quietschen die Stangen, wenn man sie aneinander reibt, und brechen leicht.
Die Erdbeere ist eigentlich gar keine Frucht, sondern eine Nuss! So sagt es die Botanik. Die gelblichen Punkte sind die eigentlichen Früchte, genannt Nüsschen, und der rot gefärbte Körper eine Scheinfrucht.
Die Griechen kannten und schätzten Spargel als Heilpflanze. Hippokrates etwa empfahl Spargel gegen Zahnweh und bei Insektenstichen. Ganz falsch lag er damit nicht, denn neben 92 Prozent Wasser und viel Ballaststoffen enthalten die bleichen Stangen Vitamin C, Blutbildung fördernde Folsäure, Mineralstoffe und Asparaginsäure. Vor allem Letztere entwässert und regt die Nieren an, was den Körper entgiftet.
Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Orangen. Der Genuss der Erdbeeren stärkt also unser Immunsystem. Schon 50 Gramm decken den Vitamin-C-Bedarf eines Kleinkinds. Und dabei enthalten 100 Gramm nur rund 30 Kilokalorien. Rund 90 Prozent einer Erdbeere sind nämlich Wasser und nur etwa 5 Prozent Zucker.